Natur Spiel- und Erlebnis-Räume – Orte der Potentialentfaltung

Tauben Skabiose
Tauben Skabiose

Albert Camus  dankte  als  erstem seinem verehrten  Volksschullehrer mit diesen Worten,  als  ihm der Nobelpreis  verliehen wurde.

Er  schrieb: 
"In Ihrer  Klasse  nährte  die  Schule  einen Hunger, der  für  das  Kind noch wesentlicher  war  als  für  den Erwachsenen, den Hunger nach Entdeckung.  In anderen Klassen lehrte  sie  vieles, aber  ein wenig  so, wie  man Gänse  mästet. Man setzte  ihnen fix  und fertige  Nahrung vor  und bat  sie, sie  gefälligst  zu schlucken.  In Ihrer  Klasse  fühlten die  Kinder  zum  ersten Mal, dass  sie  existierten und Gegenstand höchster  Achtung waren:  Man hielt  sie  für  würdig, die  Welt  zu  entdecken."

 Auch die Lakota-Indianer wussten, dass die Welt entdecken - NATURerleben - ein wichtiger Bestandteil von Erziehung ist......

 

"Die Alten wussten, dass das Herz eines Menschen, der sich der Natur entfremdet, hart wird.

 Sie wussten, dass mangelnde Ehrfurcht, Wertschätzung von allem Lebendigen und allem, was da wächst, bald auch die Ehrfurcht und Wertschätzung vor den Menschen absterben lässt.

 Deshalb war der Einfluss der Natur, der die jungen Menschen feinfühlig machte, ein wichtiger Bestandteil ihrer Erziehung.“

Luther Standing Bear, Lakota, 1868 – 1939

 

Wenn wir uns unter der Weisheit der Lakota-Indianer oder der Aussage von Albert Camus einmal die heutige Kindheit anschauen wird erkennbar, was unseren Kindern wirklich fehlt.

 

Es ist nicht wie z.Zt. eine zunehmend verplante, mit einer Akademisierung einhergehende Anreicherung, mit kognitiven Angeboten verplante Zeit der Kinder.

Was Kindern fehlt ist Zeit – Zeit, in und mit der Natur ihre Sinne zu schärfen und Naturgesetzmäßigkeiten zu erlernen und im freien, intrinsisch motivierten selbstbestimmten Spiel die Welt, sich ihre UmWELT anzueignen. Die aktuelle Neurobiologie belegt, dass nur in eigen motivierter Begeisterung die Botenstoffe im Gehirn ausgeschüttet werden, welche nachhaltiges Lernen ermöglichen[i]. Hierfür benötigen Kinder Zeit, Zeit - die nicht von Ansprüchen der Erwachsenen dominiert wird, was Kinder lernen sollten.

 

Schauen wir einmal genau hin, dann erkennen wir, wie die „Grauen Herren“ - nicht nur in Michael Endes Buch Momo – den Menschenkindern ihre Zeit rauben – Zeit zu spielen, Zeit für die Dinge, die das „Menschwerden“ im Sinne der Weisheit der Lokota-Indianer betreffen, ermöglicht.

 

Beispiel einer anderen Lernkultur:

https://www.schule-im-aufbruch.de/


[i] Hüther, Gerald (2011): „Was wir sind und was wir sein könnten“, Fischer-Verlag, S. 92